Mit drei kurzen Anspielen veranschaulichte Katharina Hargens (Leiterin der Theatergruppe) die Jahreslosung „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“.
Zu Beginn traf die Gemeinde auf einen Straßenmusiker, der sich mit dem Song "Junge" als verlorener Sohn vorstellte. In Anlehnung an gleichnamige Gleichnis kam er mit einem erfolgreichen Geschäftsmann (Falk Taubmann) ins Gespräch, der aus der Sichtweise des Bruders eines verlorenen Sohnes erzählte.
Während letzterer seiner Familie aus dem Gefühl der Ungerechtigkeit den Rücken gekehrt hatte, traute sich der Musiker nach einer gescheiterten Karriere nicht mehr nach Hause zurück. Am Schluss hatten beide einen völlig neuen Blick auf ihr Gegenüber. Und nicht nur diese Perspektive hatte sich geändert, auch eine Versöhnung mit ihren Familien wollten sie anstreben.
In der zweiten Szene zeigte K. Hargens eine junge Frau (Sabrina Hargens), die sich allein und zurückgesetzt fühlte und deshalb auch nicht willens war, anderen Menschen zu helfen. Ihre innere Leere versuchte sie, mit Konsum zu füllen.
Durch einen Freund (Volkmar Schulze) geriet sie zufällig in einen Gottesdienst, wo sie in den Bibelworten des Pfarrers (Stefan Lipfert) tiefere Antworten für ihr Leben fand.
Passende Orgeleinlagen (Roland Sack) sorgten hier für die entsprechende Gottesdienstatmosphäre.
Mit dem 3. Anspiel verdeutlichte K. Hargens in einer sehr freien Fassung des barmherzigen Samariters, dass die, die Barmherzigkeit tun, selbst davon profitieren. Eindrücklich stellten dies eine Gruppe von Senioren im Altenheim (Jörg Hargens, Bernadette Sauerschell, Annette Gerstenberger, Susanne Schulze) humorig unter Beweis.
Mit ihrer Hilfe und zu ihrer Freude konnte ein verunglückter Vogel wieder fliegen, mit selbstgestrickten Socken konnte ein Obdachloser (Severin Wagner) etwas Wärme empfangen und der Krankenpfleger (Samuel Dupke) wurde nach einem Unfall mehr oder weniger fachmännisch versorgt.
So kehrten die Senioren schließlich voller Tatendrang von ihrem Ausflug zurück, aus Hilfsbedürftigen waren Helfer geworden.
Die GottesdienstbesucherInnen waren dankbar für die gelungene Aufführung, bei der Tim Herzog als Techniker für den guten Ton sorgte. Die Schutzmaßnahmen aufgrund der coronabedingten Hygiene-Vorschriften haben kaum gestört.