2023 fand das Kasendorfer Krippenspiel zum ersten Mal seit drei Jahren wieder in der Kirche statt. Über 50 Mitwirkende hatten das Stück „Der Erlöser“, das auf Motiven einer Weihnachtsgeschichte von Dietrich Koller beruht (Bearbeitung Katharina Hargens), in wochenlangen Proben einstudiert und zur Aufführung gebracht:
Die neun großen Sünden der Menschheit erfahren durch die Engel, dass Jesus als Erlöser zur Welt kommt. Diese Botschaft bringt sie gehörig durcheinander. Daher schlüpfen sie in Figuren der Weihnachtsgeschichte und machen sich aus verschiedenen Motiven auf die Suche nach dem Kind in der Krippe.
So nutzen Neid, Verschwendung und Zorn als Wirte von Bethlehem zwar die wirtschaftlichen Vorteile, die die Volkszählung ihnen bringt, bleiben aber trotz ihres Reichtums unzufrieden. Genau wie die Gewalt, die mit den Römern randalierend durchs Land zieht, finden sie schließlich scheinbar zufällig den Weg zum Stall, nachdem sie Maria und Josef zuvor vertrieben hatten.
Stolz, Geiz und Lüge kommen als drei Weise auf der Suche nach Macht und Einfluss von weit her, aber der König, den sie finden, ist dann völlig anders als erwartet.
Furcht und Trägheit haben sich bei ein paar jungen Hirtinnen vor der Welt und ihren Anforderungen versteckt. Erst der stimmgewaltige Engelschor und und die Überzeugungsarbeit der anderen Hirten bringt sie schließlich dazu, sich auf dem Weg zu machen.
Gemeinsam mit den anderen finden sie schließlich das Kind in der Krippe.
Im Stall angekommen, spricht das Kind zu jedem von ihnen persönlich. Es macht ihnen keine Vorwürfe und verurteilt sie nicht. Vielmehr sieht es bei jedem einzelnen die Not, die ihn beherrscht, und kann ihn davon befreien.
Mit dieser Zusage wurde die Gemeinde von Pfarrer Stefan Lipfert in den heiligen Abend entlassen.
Wie üblich fand sich an Darstellern wieder eine bunte Gruppe aus Kasendorfern zusammen: Die größeren Rollen übernahmen die Mitglieder der Theatergruppe und schon erfahrene Krippenspielerinnen sowie zahlreiche Konfirmanden, die damit ihr Gemeindepraktikum absolvierten. Aber auch zahlreiche Schüler und Kindergartenkinder marschierten als Römer mit Trommeln durch die Reihen oder verzauberten die Gemeinde als engagierter Engelschor.
Für die Musik sorgte wieder das bewährte Trio aus Carola Lipfert (Akkordeon, Flöte), Irmela Rauh (Querflöte) und Rainer Friedmann (Gitarre). Für stimmungsvolles Licht und guten Ton sorgten Tim Herzog und Lukas Wirth. Die Videokamera übernahm Anthony Taylor. Erstmals wurde das Krippenspiel auch als Liveübertragung im Gemeindehaus ausgestrahlt.
Gesamtkonzeption und Regie lagen bei Katharina Hargens.